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Montag, 25. März 2013

Godwin’s law

In der WELT ereifert sich ein gewisser Ulrich Clauß über die südländische Unsitte deutsche Politiker mit Nazivergleichen zu verunglimpfen und er fragt sich, ob es den Südländern an politischen Anstand und er notwendigen Kultur im Umgang miteinander fehle.

Natürlich zeugen Nazivergleiche, hierzulande volkstümlich Nazi-Keule genannt, von politischer Unkultur, jedoch wird nicht nur im Ausland das Bild von hässlichen Deutsche gepflegt, der in der Vergangenheit immer und alles falsch gemacht hat. Gerade in der WELT geht keine Ausgabe ohne Artikel über die deutsche Vergangenheit in den Druck, in der nicht der mahnende Hinweis auf den höchst unsicheren Volkscharakter der autochthonen Bevölkerung fehlt. Gerade eben moniert man die Schönfärberei(!) des ZDF-Zweiteilers "Unsere Mütter, unsere Väter", weil dort die Nazis immer die anderen waren. Den logischen Umkehrschluss solcher "Kritik" überlasse ich den gebildeten Leser.

Nazivergleiche sind im Lande der Deutschen gang und gäbe und sie treffen längst nicht nur die, die der Zeitgeist als Rechte verortet. Längst sieht sich auch die Mitte solchen Vorwürfen ausgesetzt und auch die Linke bleibt davon nicht verschont, werden sie doch als "rotlackierte Faschisten" verunglimpft. Niemand ist vor solchen Vergleichen sicher.

Godwin’s law gilt längst nicht nur für Online-Diskussionen, weil in penetranter Regelmäßigkeit alle vom Zeitgeist abweichenden Meinungen in einen Topf verrührt werden, um anschließend in der braunen Ecke zu verschmoren. Gerade die WELT-Redaktion frönt derlei „Kochkünsten“ nahezu jeden Tag.

Nein, diese Art politische Unkultur haben die Südländer nicht erfunden, sie ist eine typisch deutsche Entdeckung und sie wirkt wie der Einsatz von UnkrautEx, das unterschiedslos selbst die Nutzpflanzen in braune Strünke verwandelt. Quod erat demonstrandum.

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