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Freitag, 18. Februar 2011

Ökofaschisten

Jemanden einen „Ökofaschisten“ zu nennen, ist nicht mehr als eine weitgehend inhaltsfreie Parole zur Diffamierung einer politischen Person dessen Ansichten oder Meinungen man nicht teilt. Dachte ich. Das übliche Verhalten von Leuten, die intellektuell vorgetragene Argumente niederbrüllen müssen.

Nun hat Mark Musser eine erstaunliche Entdeckung gemacht, die den ordinären Kampfbegriff wenigstens teilweise mit intelligentem Inhalt füllen könnte. 1 Mark Musser hat Günther Schwab 2 und dessen Roman „Tanz mit dem Teufel“ 3 „entdeckt“, indem der Ex-Nazi und Gründer des „Weltbundes zum Schutze des Lebens“ 4 bereits 1959 vor den Folgen eines ungehemmten Fortschrittes warnte und unter anderen die anthropogene Klimaerwärmung infolge eines Anstieges von CO2 in der Atmosphäre, inklusive der Abschmelzung der Polkappen, „vorhersagt“.

Nicht überraschend ist die Vernetzung Schwabs mit gleichgesinnten Zeitgenossen. Unter anderen mit Werner Georg Haverbeck 5. Der Gründer des 2008 wegen antisemitischer Tendenzen verbotenen „Collegium Humanum“6 war von 1974 bis 1982 Präsident des Weltbundes zum Schutze des Lebens BRD e.V., zeitweise auch Präsident des Weltbundes zum Schutze des Lebens International.

„Haverbeck war häufig Gast der AUD, die sich seit ihrem Parteitag 1973 als „Partei des Lebensschutzes verstand“ und wesentlich an der Gründung der Grünen beteiligt war.[8] 1981 unterzeichnete er das Heidelberger Manifest, in dem deutsche Hochschulprofessoren vor der „Unterwanderung des deutschen Volkes“ und der „Überfremdung“ der deutschen Sprache, der Kultur und des „Volkstums“ warnten.“ 7

Dass man bei der Suche nach den Wurzeln moderner Bewegungen in Deutschland auf das Dritten Reich stößt, muss nicht wirklich verwundern. So ziemlich jede „moderne“ Idee, von der „Abtreibung“ über den „Feminismus“, bis zur „Familienplanung“ und dem „Recht auf einen selbstbestimmten Tod“, lassen sich dorthin zurückverfolgen. 8 Das ist deshalb unvermeidbar, weil der Nationalsozialismus keine geschlossene Ideologie war, wie etwa der Marxismus, sondern ein Sammelsurium nahezu aller damals modernen Ideen.

Insofern bleibt das Label „Ökofaschismus“ ein plakativer Kampfbegriff, den man allerdings den „Grünen“ höhnisch entgegenhalten kann, wenn diese sich wieder einmal auf den „Antifaschismus“ berufen.

Fußnoten:
(1) American Thinker
(2) WIKIPEDIA; Günther Schwab
(3) Amazon; Tanz mit dem Teufel
(4) WIKIPEDIA; Weltbund zum Schutz des Lebens
(5) WIKIPEDIA; Werner Georg Haverbeck
(6) WIKIPEDIA; Collegium Humanum
(7) siehe (5)
(8) Pro Familia; Seminararbeit; PDF
(9) HT: Telegraph

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