Vor dem Ersten Weltkrieg begann zwischen Deutschland und Großbritannien ein Wettrüsten, in dem es darum ging die Kriegsschiffe immer stärker zu panzern, was anderseits Bemühungen auslöste, die Schiffsartillerie aufzurüsten. Heraus kamen gigantische Ungetüme, Schlachtschiffe genannt, die weder im Ersten, noch im Zweiten Weltkrieg eine entscheidende Rolle spielten.
Dieser sinnlose Rüstungswettlauf zwischen Angriff und Verteidigung erinnert mich an die moderne Medizin. Der Mensch findet Mittel um Infektionskrankheiten zu besiegen und die Natur reagiert so, wie sie es seit Jahrmillionen tut: Sie passt sich den veränderten Lebensbedingungen an und macht Medikamente und Behandlungsmethoden unwirksam.
Antibiotika, die Wunderwaffe gegen alle möglichen Infektionen, wird zusehends stumpf, was die Gefahr von Megaseuchen wieder in den Bereich der Möglichkeiten rückt. Natürlich wird man weiterforschen und ‚natürlich’ wird die Natur reagieren.
Mit jeder neuen Stufe wächst Aufwand für Forschung und Entwicklung. Schon heute explodieren die Kosten für das Gesundheitswesen, macht das böse Wort von der Zweiklassenmedizin die Runde und man denkt daran, gesetzlich Versicherten nur noch eine medizinische Grundversorgung zuzugestehen. In den USA frisst sich ‚Obama-Care’ durch den Staatshaushalt, das Land steht vor dem Staatsbankrott, weil im Sommer die in der Verfassung festgelegte Obergrenze für die Staatsverschuldung durchbrochen wird. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Die Kosten für das Gesundheitssystem werden weiter steigen und die Menschen werden einen wachsenden Teil ihrer Einkünfte in ihre Gesundheit investieren müssen. Eine fatale Entwicklung auch deshalb, weil die Abhängigkeit der Menschen von einem System wächst, dass seine vollmundigen Versprechen von der Ausrottung aller Krankheiten nicht erfüllen kann.
Die aktuelle Ehec-Krise ist eine Schlacht, die der Mensch vielleicht noch gewinnt. Aber die moderne Medizin hat einen Krieg gegen die Natur angezettelt, den sie nicht gewinnen kann.
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