Montag, 21. Mai 2012
Sarrazin: Der Tag danach
Sarrazin mit Steinbrück bei Jauch. Vorgestern herrschte noch der mediale Ausnahmezustand, meldeten sich die üblichen Verdächtigen mit den üblichen Verdächtigungen zu Wort und verrissen ein Buch, welches sie noch gar nicht gelesen haben konnten.
Am Tag danach herrscht in den Medien wieder Normalität. Der große Skandal ist ausgeblieben, weil bei näheren hinhören Sarrazins Thesen weniger provokant sind als gedacht, sondern sich als nüchterne Einwände gegen eine allerorten als falsch empfundene Währungspolitik der Regierung entpuppen. Zumindest atmen die Zeitungsberichte heute jene Nüchternheit, die man gestern noch schmerzlich vermisste.
Aufatmen kann man trotzdem nicht. Wer mit dem Finger stets und ständig auf den dubiosen Kommentarbereich von PI verweist, sollte den linksradikalen Mob nicht übersehen, der sich am Sonntagabend vor dem ARD-Studio zusammengerottet hat. (Bild oben) Qualitativ ist da kein Unterschied auszumachen, sofern man in diesem Zusammenhang überhaupt über Qualität sinnieren mag. Das Schäuble und Döring, letzterer FDP-Generalsekretär und eigentlich zuständig für die Verteidigung unserer Bürgerrechte, in der Kakophonie der Roten mitgröhlen, beweist wie tief linksradikales Gedankengut in die Reihen jener Großkopferten eingesickert ist, die sich selber als "bürgerliche Mitte" begreifen. Das politische Establishment der BRD wünscht ganz offensichtlich keine offenen Debatten mehr, weil sie ihre Politik als alternativlos begreift. Das Sarrazin gestern trotzdem bei Jauch auftreten konnte, lässt Raum für Hoffnung. Nur – wie lange noch?
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