"Lang war es still um die Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter, jetzt rückt Horst Seehofer das Thema wieder in den Fokus. Die Regierung in Prag anzugreifen, traute sich Bayerns Ministerpräsident aber nicht. Sie hatte die Vertreibung nachträglich im Gesetz verankert."Wer glaubt wird selig. In meiner Familie gab es etliche Betroffene. Die haben mittlerweile das Zeitliche gesegnet. Die Frage ist nun: Haben ihre Nachkommen Anspruch auf Entschädigung? Wenn ja, bis in welche Generation reichte ein solcher Anspruch zurück? Vorbild könnten jüdische Ansprüche sein.Bekomme ich den Hof zurück, der kurz nach dem Krieg enteignet wurde? Bekomme ich das Land zurück, was meine Urväter mit eigener Hand gerodet haben und urbar machten? Nicht?
Was ist Gerechtigkeit? Das wir die Tschechen, die Polen oder andere Nachgeborene für die angeblichen Untaten ihrer Väter und Großväter zahlen lassen? Ich empfände dies als zutiefst ungerecht. Es kann nicht gerecht sein, Nachkommen für etwas in die Pflicht zu nehmen, was vor ihrer Zeit geschah, worauf sie keinen Einfluss hatten. Das die Söhne in der Tradition ihrer Väter stehen, heißt nicht, ihre uralten Feindschaften zu pflegen.
Es heißt auch zu vergessen. Mein Großvater konnte das nicht. Ich kann es schon. Denn mir fehlen die bösen Erfahrungen meiner Vorvorderen. Gott sei's getrommelt und gepfiffen.
Ist es sinnvoll die alten Feindschaften zu pflegen, während ein neuer, alter Feind sich in Europa breitmacht? Scheiß auf die Juden. Europa hat andere Probleme.
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(1) 5000 Euro: Seehofer für Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter; FOCUS Online
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