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Mittwoch, 27. Juni 2012

Urheberrecht: Postkutsche gegen Eisenbahn

"Wir müssen die Sorgen der Künstler genauso ernst nehmen wie die Ängste der Netzgemeinde vor dem Verlust von Freiheit. Fest steht jedoch: Ohne den Schutz des geistigen Eigentums ist die Zukunft von Kunst und Kultur bedroht."


Als man die Eisenbahn erfand, wurden die Postkutscher sukzessive arbeitslos. Hätte die Politik die Benutzung der Eisenbahn unter Strafe stellen sollen, nur um die Interessen der Postkutscher zu schützen? Das klingt paradox, spiegelt aber genau das wieder, was die Politik im Internet-Zeitalter versucht.

Man erlaubt zwar die Nutzung des Internets, versucht aber die Vorteile, die es dem User bietet, zu kriminalisieren. Das wäre so, um die Eingangsmetapher zu bebildern, als würde man den Bau und die Fahrt mit der Eisenbahn erlauben, aber per Gesetz die Personalkapazität und die Geschwindigkeit auf die einer Postkutsche zu beschränken.

Die "Künstler" die sich im präinternetistischen Zeitalter auf exklusive Verwertungsketten stützen konnten, werden sich entweder anpassen oder aussterben.

Was nicht das Ende der Kunst bedeutet, sondern nur das Ende eben jener Verwertungsketten.

Man wird neue Wege finden, um mit Kunst so viel Geld zu verdienen, das der Künstler davon leben kann. Viele beweisen schon, dass es geht. Schriftsteller ohne Verlag, Programmierer ohne Anstellung, Regisseure ohne Hollywood - all das gibt es schon und einige dieser Protagonisten haben es schon zu Millionären gebracht. Außerhalb dessen, was die Politik meint schützen zu müssen. Natürlich ist das hart verdientes Brot. Aber wer behauptet, Geld verdiene man im Schlafe, der ist ein Schwindler, ein Scharlatan oder Spekulant.
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(1) Neuregelung des Urheberrechts im Internet; The European

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