Ja, ich weiß. Die „Dame“ ist die Frau von Christian Wulff, dem unglücklichen Ex-Präsidenten dieser Republik.
Ich frage aus einem anderen Grund: Man kann gegenwärtig keine Zeitung mehr aufschlagen, in dem die Frau nicht vorkommt. Dabei ist sie weder jung (38), noch hübsch (über Geschmack lässt sich nicht streiten), tätowiert und folglich intellektuell eher mittelmäßig begabt. Sie ist keine Politikerin, wurde nie gewählt, sie ist einfach nur die Frau eines gescheiterten Politspießers aus Burgwedel, die ein Buch geschrieben hat, um die Welt über ihre inneren Befindlichkeiten „aufzuklären“. Das ist keine Nachricht, nicht einmal eine Meldung.
Das man damit Auflage schindet, wage ich, im Angesicht böser Leserbriefe und Online-Kommentare arg zu bezweifeln, eher trägt das Thema dazu bei, den Frust über den "Qualitätsjounalismus" zu vertiefen. Die Auflagen sinken, selbst die Online-Portale schwächeln.
Der Grund für den Medien-Hype ist mir selbst nach längerem Nachsinnen unergründlich geblieben. Haben sich die Verlage in Elfenbeintürme verwandelt, soweit abgeschottet von der Wirklichkeit, das sie das Heraufziehen des "Nichts" - um eine Metapher von Michael Ende zu bemühen - nicht mehr bemerken?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen