"Der Mann, der als erster Mensch den Mond betrat, soll im Meer seine letzte Ruhe finden. Das ist der Wunsch seiner Familie. Die Zeremonie wird in kleinem Rahmen stattfinden."(1)
Armstrong bleibt sich im Tode treu: So wie er zu Lebzeiten Interviews und Presserummel mied, so verhindert er einen Ort der Erinnerung, an den Mann, der zuerst einen fremden Himmelskörper betrat. In einer Gesellschaft, die wie keine andere von Publicity lebt, ein erstaunliches Ereignis.
Der Satz, der ihn berühmt machte, und der so nie gesagt wurde, erwies sich im Nachhinein als hohles Versprechen: Es blieb bei einem kleinen Schritt für einen Menschen, auf den großen, den die Menschheit angeblich getan hat, wartet man heute noch. Wenn man den damaligen Prognosen, Vorhersagen und Verlautbarungen hätte Glauben geschenkt, wäre der Mond längst besiedelt und der Mars erobert. Statt dessen hat sich seit 43 Jahren wenig spektakuläres ereignet, ist vom Fortschrittsversprechen das Teflon in der Bratpfanne und das Handy mit dem man auch „daddeln“ und fotografieren kann, geblieben. Der Mars ist in weiter Ferne, wenn ihn überhaupt je ein Mensch betreten wird. Was will man auf einer Welt, die still vor sich hinrostet und außer Sandstürme nichts zu bieten hat? Gemessen an den Zeiträumen, die seit der Mondlandung vergangen sind, rückt der Mars aus dem Focus der heute Lebenden, zudem am irdischen Horizont, statt des versprochenen Morgenrots, düstere Wolken, begleitet von fernem Gewittergrollen, heraufziehen.
So bleibt die Eroberung des Weltalls der Fantasie der wahren Raumfahrtbehörde in Hollywood überlassen, während sich die NASA mit ein paar Hopsern ins Weltall begnügt und sich „Astrobiologen“ ernstlich darüber streiten, wie Außerirdische aussehen.
Man darf sich in einer Gesellschaft, in der Schein höher gilt als Sein, Schauspieler mehr gelten als Helden, die auf den Kriegsschauplätzen dieser Nation ihr Leben riskieren, nicht wundern, wenn die Anzahl derer wächst, die die Mondlandung für einen Schwindel halten. So ist die Entscheidung Armstrongs sich im Meer bestatten zu lassen, ein Menetekel für den Fortschrittsglauben, wird man seine Namen und seine Leistung vielleicht bald ganz vergessen haben, derweil die Enterprise durchs virtuelle Weltall "warpt", um neue Welten zu entdecken.
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(1) Letzte Ruhe für Neil Armstrong: Erster Mann auf dem Mond wird im Meer bestattet; FOCUS Online
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