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Samstag, 26. Januar 2013

Claudias feuchte Zonen

"Deswegen habe ich mir bei den Feierlichkeiten gedacht: Jetzt singst du da mal ein bisschen mit. Die Marseillaise und das Deutschlandlied kamen mir vor wie gemeinsames Liedgut. (hält inne) Entschuldigung, jetzt hat es mich echt gepackt (bekommt feuchte Augen). Ist es nicht gut, wenn aus vermeintlichen Feinden erst Nachbarn und dann Freunde werden? Dieser Moment im Bundestag hatte so viel Kraft."(1)

Abgesehen von der typisch politischen Substanzlosigkeit der Antworten im obigen Interview, fällt einmal mehr die triebgesteuerte Motivation auf, mit der Claudia Roth Politik begründet. Die Frau handelt nicht rational, sie lässt sich von Emotionen überwältigen und formuliert daraus politische Forderungen, die vollständig durch die Topologie ihrer moralischen Vorstellungen bestimmt werden. Das macht sie resistent gegen jeden vernünftigen politischen Diskurs; zugleich speist sich aus dieser Rigorosität ihre erstaunliche Überlebensfähigkeit, weil sie für die naiven, moralisierenden deutschen Plebejer den Idealtyp eines Politikers verkörpert, der unbestechlich, nicht korrumpierbar und ehrlich ist. Zumindest für Individuen, deren moralische Schnittmengen mit Roth größer sind, als deren Komplemente und die sich gleich ihr, nicht von der Ratio beeindrucken lassen.
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(1) Claudia Roth : Mehr europäische Politik, weniger Vaterländer-Europa - Nachrichten Politik - Deutschland - DIE WELT:

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