Singe den Zorn, o Göttin, des Peleiaden Achilleus,
Ihn, der entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte,
Und viel tapfere Seelen der Heldensöhne zum Aïs
Sendete, aber sie selbst zum Raub darstellte den Hunden,
Und dem Gevögel umher. So ward Zeus Wille vollendet:
Seit dem Tag, als erst durch bitteren Zank sich entzweiten
Atreus Sohn, der Herrscher des Volks, und der edle Achilleus.
Mit diesem Vers beginnt das größte Epos der Menschheitsgeschichte, die Ilias des Homer um die Eroberung Trojas durch die Griechen.
Der Hader der Agamemnon mit dem Peliden, Sohn des Peleus, entzweite, entspann sich um den Siegpreis, den sich Achillieus im blutigen Kampf erfocht: ein Weib, die Beute, die ihm der König widerrechtlich vorenthielt. Der Zorn der Götter tobte im Lager der Griechen, bis dieses Unrecht ward geheilt.
Nun will ich mich nicht mit dem Rösserbezwinger vergleichen, doch bin ich, dem Achilleus gleich, in meiner halbstarken Jugend von Wirtshaus zur Disco gezogen, um an jedem Wochenende aufs Neue, den Streit um die anwesenden Weiber zu suchen. Zahn um Zahn. Mein Zahnarzt weiß das Lied zu singen. Dem Sieger flogen die Herzen zu und niemand hätte sich an jenen Abenden getraut, mir meine Beute streitig zu machen.
Wenn sich das Weib gegen ihren Herren auflehnt, die Scheidung begehrt, lärmen die neuen Bezwinger waffenschwingend schon ante portas. Das Weib ist die Beute des Siegers, der Kampfpreis.
So steht es geschrieben, so wird es geschehen. Vom Alpha bis zum Omega. Vom Anfang, bis zum Ende aller Zeiten.
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