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Donnerstag, 9. Februar 2012

Lästiges Furunkel am deutschen Hintern

"Ein TV-Mann wütet allabendlich gegen Angela Merkel, ein Karikaturist steckt deutsche Beamte in Wehrmachtsuniform: In Griechenland wächst der Zorn auf die Bundesrepublik. Manche Berufsverbände haben schon den Boykott deutscher Waren beschlossen."
1832 waren die Griechen zum ersten Mal richtig pleite. Ganze zwei Jahre nach der Staatsgründung. Das Problem ist also nicht neu. Sie mussten die europäischen Großmächte um einen Kredit von 60 Millionen Drachmen und 472,000 britische Pfund anbetteln, sonst wäre Griechenland schon damals bankrott gegangen. Verhindert wurde dies durch einen deutschen Prinzen.

Am 6. Februar 1833 marschierte Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach an der Spitze von 3500 bajuwarischen Infanteristen in der damaligen griechischen Hauptstadt Nafplion ein und ließ sich zum König von Griechenland krönen. Im Gepäck, üppige Kredite europäischer Großmächte. Griechenland war gerettet.

Wenn die Griechen weitermaulen und sich nicht am Riemen reißen, schicken wir unseren Tortenminister Karl-Theodor zu Guttenberg mit ein paar deutschen Recken nach Athen. Der würde als Karl I. eine bella figura machen und mit seinen exzellenten Verbindungen zum amerikanischen und europäischen Geldadel ein paar Euro auftreiben, vorausgesetzt die Jammergriechen würden Karl als ihren Sonnenkönig akzeptieren. Am deutschen Wesen soll der Griechen Land genesen.

Andernfalls wird der Geldhahn zugedreht und ein Exportverbot deutscher Waren nach Griechenland verhängt. Von wegen Boykott. Die können das, was wir liefern, eh nicht mehr bezahlen und gemessen am Gesamtumfang des Außenhandels ist Griechenland nur ein lästiges Furunkel am deutschen Hintern.

Sollen sie ihre Oliven doch alleine fressen, die italienischen schmecken ohnehin besser.
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(1) Stimmung in Griechenland: "Deutschland ist es egal, dass hier Rentner sterben" - SPIEGEL ONLINE

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