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Freitag, 11. März 2011

Meine „Werte“, mein „System“

Die WELT ONLINE fragt besorgt, was von den westlichen „Werten“ übrig geblieben ist, wenn Rechte wie Linke Gaddafi bewundern.1

Erstmal: Gaddafi zeigt Eier. Das imponiert. Soweit zu dem archaischen Erbe unserer Vorfahren.

Werte? Wie viel ist mein Aktienportfolio morgen noch wert, wenn in Libyen nichts mehr geht? Wie viel kostet der Liter Benzin morgen? Das sind, stellvertretend, die einzigen „Werte“, die mich tatsächlich interessieren. Wie kann ich meinen Besitz erhalten und vermehren?

Für die Demokratie kann ich mir nichts kaufen, die kostet bloß, weil auch ausgewiesene Hungerleider und Totalversager ein Stimmrecht beanspruchen. Ich bin kein Mitglied einer Partei, nicht einmal eines Vereins.

Freiheit? Ja! Die Freiheit gute Geschäfte zu machen und mich nicht mit irgendwelchen Beauflagungen zu nerven. Wer diese Freiheit garantiert, den wähle ich. Alles andere ist mir wurscht. Familiäre Armenhäusler werden mitversorgt. Man ist ja kein Unmensch. Aber fremdes Leid ist fremdes Leid und soll es auch bleiben. Ich kann nicht ganze Welt umarmen und ich will es auch nicht.

Das sind meine „Werte“ und das ist mein „System“: stets an sich selber denken. Das größte Unglück dieser Welt rührt von Leuten, die ihr eigenes Leben nicht den Griff bekommen und trotzdem ständig dabei sind, anderen Ratschläge zu erteilen.

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(1) WELT ONLINE; Das Gaddafi-Syndrom zeigt zerfallene westliche Werte

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