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Montag, 30. Januar 2012

Gott oder Mammon?

"Welt am Sonntag: Kann man den Menschen heute noch das Evangelium präsentieren?
Börner: Absolut. Das wird Europas Wettbewerbsvorteil gegen das aufstrebende China sein. Chinesen haben mir oft gesagt, dass sie wissen wollen: Wer erzählt uns eine Geschichte über uns und die Welt? Gibt es einen anderen Sinn als Geld?
Welt am Sonntag: Macht das denn jemand?
Börner: Eben nicht. Dazu will ich einen Beitrag leisten. Gibt es für die Botschaft der Kirche einen Kunden, einen Markt? Oder haben wir da ein Produkt, das keiner will? Wissen Sie was? Die Kirche müsste hier in Italien aufstehen und diese Missstände anprangern. Aber Schweigen im Walde."
Mit den Sätzen 'outet' sich dieser Herr als Evangelikaler. Glaube als Wettbewerbsvorteil, um Profit zu machen?

Du kannst nur einem Herren dienen: Gott oder dem Mammon. Das ist katholische Tradition und wenn man etwas tradieren will, dann das. Heraus aus dieser elenden Lohnsklaverei, in der Götze ‚Arbeit‘ angebetet wird, hin zu einem selbstbestimmten Leben, in dem Geld nicht das Maß aller Dinge ist.

Geld wird in der Synagoge und durch die Evangelikalen angebetet, die wirtschaftlichen Erfolg, wie Käßmann die Pille, als ein Gottesgeschenk betrachten. Das ist die Umkehrung der christlichen Botschaft.

Das ist kein Plädoyer für eine Art christlichen Kommunismus oder irgendeine 'Befreiungstheologie'. Der Gegenstand des Glaubens ist Gott und sein Reich und Letzteres ist nicht von dieser Welt. Auf Erden gibt es keine Erlösung und alle Versuche diese zu erlangen, endeten und enden in Kriegen und sozialen Katastrophen. Mammon ist Schmiermittel das diesen Kreislauf am Laufen hält.

Das Leben ist viel zu kurz, um seine Jugend für den ‚Kampf‘ um eine ‚bessere Welt‘ zu verschwenden, die man im Alter sowieso nicht mehr genießen kann. Alle Zukunftsversprechen meiner Jugend haben sich als bloße Hirngespinste erwiesen und ich wollte garantiert nicht in der BRD der Gegenwart ankommen.

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(1) Euro-Krise: "Die Italiener stecken jeden Deutschen in den Sack" WELT ONLINE

1 Kommentar:

  1. Sehr schön und vor allem trefflich formurliert, einfach herrlich Danke!

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