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Mittwoch, 1. Februar 2012

Elektrisch lesen

Irgendwann, vor ein paar Jahren kam der 'amazon Kindle', dieser neumodische 'eBook Reader' auf den Markt. Als Konservativer Bibliotheks-Besitzer habe ich das Ding in einen Text fürchterlich verrissen und ihm sein baldiges Ende vorhergesagt.

Ich habe mich gründlich geirrt.

Seit 2011 besitze ich einen Kindle und habe mir seitdem keine 'Holzbücher' mehr gekauft. Ich bin süchtig nach dem Teil. So viel lesen war nie, denn das Ding passt in jede Jackentasche und man kann jede beliebige Wartezeit - im Bus, beim Zahnarzt, bei Friseur, beim Essen, ect. - sinnvoll damit überbrücken, ohne das man gelangweilt in der Gegend herumstarren muss. Vor allem, weil man nicht nur ein Buch dabei hat, sondern bis zu 5000 Büchern darauf speichern kann. Lesen nach Lust und Laune, zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Ort. Herz, was begehrst Du mehr?

Ich bin ein reaktionärer Konservativer. Das Neue muss erst beweisen, das es besser als das Alte ist. Der Kindle hat es mir bewiesen. Endlich ein Fortschritt, den man getrost so nennen kann. Den Kauf wird niemand bereuen, schon deshalb, weil ein erklecklicher Teil der Weltliteratur kostenlos zu haben ist. Den Rest besorgt in der Regel das Web 2.0.

Wer unbedingt Bücher kaufen will, der ist mit dem Kindle bestens beraten. Zwei Klicks und zehn Sekunden, dann hat man die begehrte Literatur bei der Hand. Man muss nicht mehr in einen Buchladen gehen, man kann es bequem von der Couch aus erledigen. Meinen Geldbeutel tut das allerdings weniger gut.

Unverschämt allerdings, ist die Preispolitik für elektrische Bücher. Meistens gibt es für die nur einen bis maximal zwei Euro Preisnachlass. Das ist, wenn man die Kosten der Holzausgaben dagegen hält, einfach impertinent teuer.

Der Kindle hat mit einer elektrischen Ladung im Krankenhaus drei dicke Wälzer, also rund anderthalb Wochen, ohne Aufladen oder Netzteil durchgehalten.


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