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Mittwoch, 6. Juni 2012

Mutmaßliche Extremisten

"Die USA erhöhen die Frequenz ihrer Angriffe auf mutmaßliche Extremisten im Grenzgebiet zu Afghanistan. Bei einem Drohnen-Beschuss wurden zehn Menschen getötet. Die häufigen Attacken aus der Luft belasten das Verhältnis zu Pakistan erheblich."
Was sind "mutmaßliche Extremisten"? Überprüft man die "Mutmaßung" erst, nachdem man die Menschen aus der Luft exekutiert hat? Fällt eigentlich niemanden der extreme Zynismus auf, der in solchen Formulieren steckt? Oder muss man selbst ein Zyniker sein, um so etwas zu bemerken?

Offenbar ist gegen "mutmaßliche Extremisten" die Anwendung tödlicher Gewalt keine Frage, um die sich "Menschenrechtsgerichte" scheren.

Ja, richtig. Auch der deutsche Innenminister kämpft ein hingebungsvollen Kampf gegen politische "Extremisten". In dem Zusammenhang gewinnt die obige Formulierung eine völlig neue Dimension, die alle verinnerlichen sollten, die glauben, Politik wäre ein Computerspiel mit Reset-Taste.

Politische Meinungen kondensieren entweder zu tödlichen Waffen oder man kann sie getrost vergessen.
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(1) US-Drohne tötet zehn Menschen in Pakistan; SPIEGEL ONLINE

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