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Freitag, 7. September 2012

Landschaft aus Feuer und Eis

Wir müssen einsehen, daß wir in eine Landschaft aus Feuer und Eis geboren sind. Das Vergangene ist so beschaffen, daß man an ihm nicht haften, und das Werdende so, daß man sich in ihm nicht einrichten kann. Diese Landschaft setzt als Haltung ein Höchstmaß an kriegerischem Skeptizismus voraus. Man darf nicht an den Teilen der Front angetroffen werden, die zu verteidigen sind, sondern an denen, wo angegriffen wird.


Man muß verstehen, die Reserven an sich zu ziehen, daß sie unsichtbar und sicherer als in gepanzerten Gewölben geborgen sind. Es gibt keine Fahnen außer denen, die man auf dem Leibe trägt. Ist es möglich, einen Glauben ohne Dogma zu besitzen, eine Welt ohne Götter, ein Wissen ohne Maximen und ein Vaterland, das durch keine Macht der Welt besetzt werden kann? Das sind Fragen, an denen der Einzelne den Grad seiner Rüstung zu prüfen hat. An unbekannten Soldaten ist kein Mangel; wichtiger ist das unbekannte Reich, über dessen Existenz keine Verständigung nötig ist.1
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(1) Ernst Jünger; Der Arbeiter; 1932

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