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Samstag, 17. November 2012

Gefesselte Kinder

"Fassungslosigkeit über drei Erzieherinnen: In einer Altenburger Kita haben sie über Monate hinweg Kinder zum Mittagsschlaf im Bett gefesselt. Eine Schülerpraktikantin machte den Fall öffentlich."
Schläge waren an der Tagesordnung. Vor allem die Jungen litten unter der Aggressivität mancher "Erzieherinnen". Alltag den in Kinderkrippen der DDR, in welcher der Staat wegen chronischen Kräftemangels die Frauen zur Arbeit mobbte. Sozialistische Vollbeschäftigung, auch wenn Frau oft nur Däumchen drehte oder sich die Zeit mit Tratsch vertrieb.

Der Kindsmissbrauch ist im System angelegt: Kinder sind keine verfügbare Masse, sondern unvollkommene Individuen, die jeden Tag 24 Stunden individuelle Zuwendung brauchen, wenn aus ihnen ordentliche Menschen werden sollen, die in der Lage sind ihr Leben selber in die Hand zu nehmen. Wer diese Erziehung versäumt, versaut dem Kind schon in den ersten Jahren das restliche Leben. Wie das in Kindergärten oder Krippen geleistet werden soll, bleibt das Geheimnis ihrer Erfinder.

Aber um Kinder geht es auch nicht, sondern darum, Mutter unbelastet von „häuslichen Lästigkeiten“ auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Fremdbestimmte Lohnsklaverei, gefesselte Kinder, als Lebensziel auszugeben und damit sogar Erfolg zu haben, ist wohl die größte Leistung neuzeitlicher Propagandisten im Dienste des Finanzkapitals.
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(1) Thüringen: Erzieherinnen fesseln Kleinkinder im Mittagsschlaf; DIE WELT

1 Kommentar:

  1. Und DRadio Kultur brachte dieser Tage einen enthusiastischen Bericht über "Nacht-Kitas" irgendwo in Skandinavien. Wobei die Kinder dann doch wohl weniger davon begeistert scheinen, Eltern aber umso mehr.

    Wahrscheinlich wird man irgendwann Kinder vollzeit in einer Kita deponieren können, um sie sich am Wochenende für ein paar Stunden abzuholen.

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