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Montag, 25. Februar 2013

Alexanders letzter Schlachtgesang

"Das Filmprojekt "Das Geheimnis der Westerplatte" von Pawel Chochlew erregt viele Polen. Es geht um den deutschen Überfall, Kampf in auswegloser Lage – und um den Defätismus der Nachgeborenen.(1)"

Polen war immer ein schwieriger Nachbar, aber die Verteidiger der Westerplatte haben gekämpft, wie es sich für Männer geziemt. Nicht um des vergänglichen Nachruhms, welcher sogar in ihrer Heimat zu verwehen beginnt, sondern allein um den Grund, aus welchen Männer geboren werden: um des Kampfes willen.

Kampf ist der Sinn und der Inhalt männlichen Daseins und glücklich nenne ich jene Männer, die ihn in jungen Jahren bis zur Neige auskosten durften.

Der Schnitter scheint es, ist ein wählerischer Geselle. Die Besten holt er sich früh, die Schlechten lässt er im Alter grausam vor sich hin siechen.

Zeit, einen letzten Gesang anzustimmen und eine letzte Fürbitte zu beten:

Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!

Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
Komm, führe mich in Friede,
weil ich der Welt bin müde,
ach komm, ich wart auf dich,
komm bald und führe mich,
drück mir die Augen zu.
Komm, selge Ruh!

Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
Im Himmel ist es besser,
da alle Lust viel größer,
drum bin ich jederzeit
schon zum Valet bereit,
ich schließ die Augen zu.
Komm, selge Ruh!

Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
O Welt, du Marterkammer,
ach! bleib mit deinem Jammer
auf dieser Trauerwelt,
der Himmel mir gefällt,
der Tod bringt mich darzu.
Komm, selge Ruh!

Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
O, dass ich doch schon wäre
dort bei der Engel Heere,
aus dieser schwarzen Welt
ins blaue Sternenzelt,
hin nach dem Himmel zu.
O selge Ruh!

Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
Ich will nun Jesum sehen
und bei den Engeln stehen.
Es ist nunmehr vollbracht,
drum, Welt, zu guter Nacht,
mein Augen sind schon zu.
Komm, selge Ruh!



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(1) Kriegsbeginn 1939 : Urin auf die Armee? Polen streitet über einen Film; DIE WELT:

1 Kommentar:

  1. "Man hat auf das große Leben verzichtet, wenn man auf den Krieg verzichtet." -Nietzsche

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