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Dienstag, 12. März 2013

Cola statt Demokratie

"Mit einem Verbot von Riesen-Bechern voller zuckriger Getränke wollte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg die Fettleibigkeit der Amerikaner bekämpfen. Ein Gericht bremst die Neuregelung aus.(1)"

Wer die Kommentare zu diesen Artikel liest, wird sich wieder einmal die Augen reiben, wie tief sich hohle Propagandafloskeln ins Hirn mündiger Michel einnisten können und bei Bedarf ohne Hinterfragung derselben abrufbar sind.

Im Kommentarbereich des unter (1) verlinkten Artikels kann man folgende Sätze lesen:
„Demokratie und Freiheit sehen aber anders aus, die Menschen können doch selbstständig entscheiden was sie trinken oder essen wollen in einem demokratischen und freiheitsliebenden Land. Der Staat hat sich da nicht ein zumischen die Gesundheit gehört jedem selbst und nicht der Regierung.“
Hier werden Demokratie und Freiheit in einem Atemzug genannt, gleichwohl es gerade der demokratische Staat ist, der sich an diesem, zugegeben höchst läppischen Beispiel, wieder einmal totalitär generiert. Natürlich hat sich der Staat aus dem Privaten herauszuhalten, nur muss man dazu die Demokratie abschaffen, welche die Legitimation zum Eingriff des Staates in die letzten Winkel der menschlichen Privatsphäre genau aus dieser Staatsform generiert. Es ist ein demokratisch gewählter Repräsentant, eines demokratischen Staates, der derartige Verbote erlassen und es unter Behuf auf die „Volksgesundheit“ gegen eine Minderheit Dickleibiger auf durchsetzen kann und wird.(2) Der omnipotente Anspruch zum Durchgriff auf das Privatleben einzelner Personen ist der demokratischen Staatsform in die Wiege gelegt. Eine „Begründung“ findet sich immer.

Es macht für den Einzelnen überhaupt keinen Unterschied, ob seine Wahlfreiheit von einem wild gewordenen Diktator oder einem demokratischen Mob eingeschränkt wird, der sich auf seine Mehrheit beruft. Das Ergebnis ist in der Praxis dasselbe.

Freiheit und Demokratie sind ein antagonistisches Widerspruchspaar, die sich gegenseitig bekämpfen und zwischen denen es nie und nimmer einen Ausgleich geben kann.

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(1) Urteil : Gericht stoppt Verbot der XXL-Becher in New York;  DIE WELT

(2) Das Gerichtsurteil stellt die nicht die prinzipielle Berechtigung des Bürgermeisters in Frage ein solches Gesetz zu erlassen, es stört sich lediglich an der Art und Weise der inkriminierten Bestimmungen.

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