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Mittwoch, 16. März 2011

Die verlorene Ehre des Norbert Schatz

Das Verteidigungsministerium, so meldet es dpa, kritisiert den Marine-Bericht zur „Gorch Fock“-Affäre als zu einseitig.1 Der Minister weigert sich zudem die Affäre um den geschassten Kommandanten der „Gorch Fock“, Norbert Schatz, zur Chefsache zu erklären und den Kapitän, der offenbar einen untadligen Leumund aufbieten kann, vollumfänglich zu rehabilitieren. Statt dessen soll er versetzt werden, angeblich blieben davon seine „Beförderungs- und Aufstiegschancen“ unberührt.

Natürlich sind die üblichen Verdächtigen der Opposition darüber „sehr empört“, während die CDU die Geschichte auf kleiner Flamme köcheln will.

Obwohl es in dem Untersuchungsbericht um die verlorene Ehre des Kapitäns Norbert Schatz geht, steht in Wahrheit die weitere Karriere von Theodor zu Guttenberg zur Disposition. In CDU/CSU Kreisen gilt es ausgemacht, das der Baron schon mit den nächsten Wahlen seinen kometenhaften Aufstieg wieder aufnehmen kann, was die SPD mit allen Mitteln zu verhindern sucht. Wäre Guttenberg nicht über Plagiatsvorwürfe gestolpert, hätte sich der Bericht der Untersuchungskommission zu einer veritablen Staatsaffäre ausweiten können, die Ruf und Ansehen der Protagonisten schwer geschadet hätte.

So gerät Norbert Schatz erneut ungewollt und ungefragt zwischen die Fronten einer politischen Kabale, die auf seinem Rücken ausgetragen wird.

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(1) dpa; Ministerium distanziert sich von «Gorch Fock»-Bericht

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