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Mittwoch, 8. Februar 2012

Syrien: Politik mit anderen Mitteln

"The goal today is more simple, and more old-fashioned: to defeat our enemies. Iran and Russia appear to see this very clearly. So should we."1

(Das Ziel ist heute einfacher und mehr altmodisch: unsere Feinde zu besiegen. Iran und Russland scheint dies sehr deutlich zu sehen. Also sollten wir.)


Man könne folglich nicht zwei unvereinbare Ziele verfolgen, Assad stürzen und Blutvergießen vermeiden. Da hat er Recht. Ganz ohne Moralingesäusel. Assad soll weg, weil er mit seiner Iran- und Ostbindung die Kreise der amerikanischen Nahostlobby erheblich stört. Erfrischend, die klare Rede.

Bleibt die Frage, warum Elliot Abrams in Syrien einen Feind sieht. Die Antwort ist einfach und genauso antimoralisch: Er ist Jude und ein einflussreicher Vertreter der israelischen Lobby im politischen Hirn der USA.2

Genauso wie Joseph Isadore „Joe“ Lieberman, der kürzlich mit der Bemerkung auffällig wurde, das man der " Free Syrian Army " mit Waffenlieferungen unter die Arme greifen müsse.3

Wenn die Gerüchte stimmen, dann liefert die USA schon Waffen - und Männer, die sie bedienen. Denn der Kommandeur der "syrischen Deserteure" soll ein Cleveland heißen und soll ein Colonel der US Special Forces sein. Seine "Deserteure" sind in Trainingslagern der Türkei und im Libanon ausgebildet wurden und nach Syrien eingesickert, wo sie nun einen blutigen Guerilla-Krieg entfachen.4

Es ist immer wieder atemberaubend mitanzusehen, wie das kleine Israel die Politik der Weltmacht 'toxoplasmiert'5.

Diplomatie ohne Diplomaten. Das Rezept stammt von Lenin und nennt sich Revolutionsexport. Zu was braucht Hillary Clinton Diplomaten, wenn sie die Special Forces vor Ort hat?6 Ganz so bizarr, wie man uns einreden will, ist obiges Szenario nicht. Ich halte es sogar für wahrscheinlicher, als alles was die Mainstreampresse auftischt. Berichterstattung ohne Berichter, denn die westliche Presse hat keine Korrespondenten mehr vor Ort. Woher weiß sie dann, was in Syrien passiert? Ich ahne es.

Damit keiner ungewollt mit mir fraternisiert: Ich bin keineswegs ein Anhänger Assads oder ein Gegner 'des Westens'. Ich bin ein Anhänger der Wahrheit. Wer 'Werte' über die Wahrheit stellt, nimmt die Lüge in Kauf. Dem Ostblock ging es um ‚Frieden und Sozialismus‘, dem Westen um „Demokratie und Freiheit“. Beiden geht, ging es ums „Volk“. Lügen.

Assad ist weder „gut“, noch „böse“. Das Regime hat Interessen, die mit denen Israels kollidieren. Wenn der Konflikt auf diplomatischem Wege nicht gelöst werden kann, dann sprechen die Waffen. „Krieg“, so schrieb Clausewitz, „ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“.
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Anmerkung zum Bild: Auf den ersten Blick suggeriert dieses Bild: Masse,Volk. Der zweite Blick offenbart die Wahrheit. Halblinks steht ein Mann mit einen einem Mikro auf einer Mauer(?), die Demonstranten stehen im Halbkreis drumherum. Hat man den Bildaufbau begriffen, relativiert sich erste Eindruck, von bombastischer keine Spur.
(1)Syria: The Alternatives Narrow - By Elliott Abrams - The Corner - National Review Online
(2)Abrams was born into a Jewish family in New York.“; WIKIPEDIA
(3)US-Senator will Waffen an syrische Rebellen liefern; Focus Online;
(4)Was macht eigentlich: Mein Parteibuch
(5)Toxoplasma gondii ist ein Protozoen, der sich ins Hirn einnistet und das Verhalten seines Wirtes verändert. So verlieren Ratten ihre natürliche Scheu vor Katzen, wovon Toxoplasma gondii profitiert.
(6)USA schließen ihre Botschaft in Syrien; Berliner Morgenpost

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