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Dienstag, 21. August 2012

Mädchen "schwänzen" nicht

Eine ironische Überlegung zur Gendergerechtigkeit unserer Sprache

Unser aller FamilienArbeitsministerin, „Ursula kann ich nicht leiden“, will "Schulschwänzern", nicht den Schwanz abschneiden, wohl aber höhere Bußgelder verhängen, wenn die Buben zuviel schwänzen.1

Woher der Ausdruck "schwänzen" stammt, lässt sich etymologisch nicht eindeutig qualifizieren. Dass er irgendwas mit "Schwanzwedeln" zu tun hat, ist relativ unumstritten. Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt fühlt er sich wohl. Was im Umkehrschluss bedeutet: Eine Tätigkeit "schwänzt" man, bei der man sich "unwohl" fühlt. Schulunterricht beispielsweise.

"Schwänzen" kann also nur, wer einen Schwanz hat, mit dem er wedeln kann. Die konsequenteste Methode, "schwänzeln" zu unterbinden heißt: "Schwanz ab". Höhere Bußgelder wird das Problem nicht grundsätzlich lösen.

In der Logik ist ein weiblicher "Schwänzer" ein Oxymoron und der Forderung der "Ursula aus dem Sommerloch", härter gegen Schulschwänzer vorzugehen, eine reichlich sexistische Diskriminierung unserer Pimpfe, weil sie gedanklich alle Mädels ausschließt. Haben junge Fräuleins kein Recht zu schwänzen, nur weil die Natur sie unvollkommen ausgestattet hat?

Sie haben keinen Schwanz, nur eine „Pussy“. Das gehört spätestens seit "Pussy riot" zur Allgemeinbildung des Allgemeindeutschen. Folglich können sie nicht "schwänzen", sondern nur "pussyren", ein gendergerechtes weibliches Verb zum männlichen „schwänzen“. Was wiederrum heißt, ein Maid, die Schule „schwänzt“, „pussyrt“ eigentlich.
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(1) Arbeitsministerin plant härteres Vorgehen gegen Schulschwänzer; JF

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