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Mittwoch, 22. Juni 2011

Der Kreislauf des Fortschritts

"Die Millionäre dieser Welt haben die Finanzkrise abgehakt. Eine neue Studie zeigt, wo sie leben, wie viel sie besitzen – und was sie fürchten.1"

Es ist immer wieder erstaunlich das sich ausgerechnet die Springerpresse für die Auswüchse Kapitalismus geniert. Natürlich gibt es nach einer "Krise" mehr Reichtum auf der einen und mehr Armut auf der anderen Seite. Natürlich ist jede "Krise" eine Umverteilung, vielmehr eine Konzentration von Kapital in wenigen Händen, während die Massen um die Früchte ihrer Lebensleistung betrogen werden.

Einerseits.

Anderseits sind gerade solche Konzentrationen Voraussetzung für das, was man gemeinhin unter Fortschritt versteht. Ohne diese brachialen Konzentrationsprozesse würde die Entwicklung viel langsamer, wahrscheinlich sogar stagnieren oder rückläufig verlaufen. Nur aus dem Fortschritt, mithin Wachstum, kann man Wohlstand generieren und jeder technologische oder gesellschaftliche Fortschritt braucht als Voraussetzung Geld. Viel Geld, das nicht über Akkumulation sondern nur über Konzentration zu beschaffen ist. Jede Krise ist ein Motor des Fortschritts, weil Altes hinweggefegt und Platz für Neues geschaffen wird. Das mag für die Masse bitter sein, für die nachfolgende Generation ist es ein Akt der Befreiung. Zumindest solange, bis ihr, im Laufe ihres Arbeitslebens, akkumuliertes Vermögen mittels Krise in den Händen weniger konzentriert wird und der Kreislauf des Fortschritts von Neuem beginnt.

Der Kommunismus oder der "real existierende Sozialismus" ist nicht an seinem Gleichheitsversprechen gescheitert sondern aus der daraus resultierenden Stagnation des technologischen und gesellschaftlichen Fortschritts.
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(1)Superreiche: Zahl der Millionäre weltweit höher als vor der Krise; WELT ONLINE

3 Kommentare:

  1. “Wir werden also, bei sonst gleichen Verhältnissen, jenes Land als auf der höheren Stufe volkswirtschaftlicher Entwicklung stehend zu bezeichnen haben, in welchem der Mittelstand am meisten vertreten ist. Wo aber der Mittelstand sich in fortschreitender Auflösung befindet, dort haben wir eine direkt dem Verderben entgegenreifende Entwicklung vor uns, und zwar umso sicherer, je größer der Reichtum ist, welcher diesen Auflösungsprozess des Mittelstandes begleitet.”

    Prof. d. Nationalökonomie Dr. Gustav Ruhland, Berlin 1895

    Eine Menschheit, die bereits Raumfahrt betreibt, hat etwas im Grunde so Einfaches wie das Geld bis heute nicht verstanden. Daher ist es irrelevant, was die “hohe Politik” beschließt oder nicht beschließt. Wenn das Geld selbst fehlerhaft ist, gibt es keine wie auch immer geartete “Finanzpolitik”, um den bevorstehenden Zusammenbruch des Zinsgeld-Kreislaufs aufzuhalten. Seit Herbst 2008 verbleiben genau drei Möglichkeiten:

    Das Ende mit Schrecken (finaler Atomkrieg)
    Der Schrecken ohne Ende (globale Liquiditätsfalle)
    Die Natürliche Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft)

    "Aus dem offenkundigen Versagen des historischen Liberalismus erwuchs die sozialistische Bewegung mit dem Ziel, die missbrauchten Freiheitsrechte einzuschränken zugunsten der Gesamtheit und besonders zugunsten der wirtschaftlich Schwachen. Diese Zielsetzung beruht jedoch auf einem Denkfehler; denn der historische Liberalismus versagte nicht, weil er zuviel, sondern weil er zuwenig Freiheit verwirklichte."

    Dr. Ernst Winkler (Theorie der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1952)

    Gleich hinter der wohl interessantesten wissenschaftlichen Frage, welche tiefere Ordnung den so genannten Zufall bestimmt, rangiert die Alles entscheidende Frage, welcher kollektive Wahnsinn die halbwegs zivilisierte Menschheit bis heute davon abgehalten hat, die Natürliche Wirtschaftsordnung zu verwirklichen. Fragen wir jemanden, der die Antwort auf die zweite Frage gewusst haben muss, Sir Arthur Charles Clarke (1917 - 2008):

    "Wenn ein ausgezeichneter, aber ältlicher Wissenschaftler erklärt, etwas sei möglich, so hat er fast immer Recht. Wenn er erklärt, etwas sei unmöglich, so irrt er sich mit großer Wahrscheinlichkeit."

    (1. Gesetz der Zukunft)

    Studierte "Wirtschaftsexperten" sind deshalb ratlos gegenüber der "Finanzkrise", weil sie über die noch bestehende, seit jeher fehlerhafte Makroökonomie nicht hinaus denken können.

    "Die einzige Möglichkeit, die Grenzen des Möglichen zu entdecken, ist, sich über diese hinaus ein Stück ins Unmögliche zu wagen."

    (2. Gesetz der Zukunft)

    Gewählte "Spitzenpolitiker" sind deshalb ratlos, weil es ihnen aufgrund ihrer "gesellschaftlichen Position" unmöglich ist, sich ins "Unmögliche" zu wagen.

    "Jede weit genug entwickelte Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden."

    (3. Gesetz der Zukunft)

    Das gilt auch für die Technologie der Makroökonomie, deren Verständnis, solange sie noch fehlerhaft ist, dem arbeitenden Volk verwehrt werden muss. Anderenfalls hätte das, was wir heute "moderne Zivilisation" nennen, gar nicht erst entstehen können! Das war (und ist noch) der einzige Zweck der Religion.

    Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert:

    "Der Weisheit letzter Schluss"
    http://www.deweles.de/willkommen.html

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  2. Schon Aristoteles hatte das Wesen des Geldes begriffen, alle weiteren Erklärungsversuche verdunkeln und verwirren den Grund seiner Existenz. Der Philosoph sah in der Glückseligkeit das Ziel allen menschlichen Handels. Das Geld spielt dabei eine marginale Rolle, aber schon damals begann der Irrglauben Raum zu greifen, dass es von der Art und Weise wie man das politische und ökonomische Leben der Gesellschaft organisiert, abhängt, ob man der Eudämonie teilhaftig werden könne oder nicht. Daraus entwickelte sich jene antike Hybris in der das Geld in das Zentrum des menschlichen Denkens rückte und die Jagt nach Reichtum und Wohlstand antike Großreiche hervorgebracht hat.

    Das heraufziehende Mittelalter mit seiner bewussten Abkehr vom Mammon war für die Menschen der Spätantike ein Akt der Befreiung und Hoffnung an der Glückseligkeit auf andere Weise teilhaftig zu werden. Anders lässt sich der Aufstieg der abrahamitischen Religionen nicht erklären.

    Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht die Glückseligkeit eines erfüllten Lebens weder von der politischen, sozialen oder ökonomischen Ordnung abhängt, dass man vielmehr in jeder dieser Ordnungen glückselig werden kann, solange man den Zweck des Biologischen, sprich des natürlichen Daseins nicht vergießt.

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  3. Ist der Bürger- und Völkerfrieden vereinbar mit der Goldwährung?

    Der folgende Vortrag aus dem Jahr 1916 ist heute aktueller denn je. Im Unterschied zu allen Oberflächlichkeiten, die so genannte Friedensforscher bis heute hervorgebracht haben, wird hier erstmals die wirkliche Ursache der Bürger- und Völkerkriege auf wissenschaftlicher Grundlage erklärt: eine seit jeher fehlerhafte Geld- und Bodenordnung und die daraus resultierende systemische Ungerechtigkeit, die Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz.

    Der wissenschaftliche Inhalt des Vortrages wird in keiner Weise dadurch berührt, dass es heute keine Goldwährung (bzw. Golddeckung des Papiergeldes) mehr gibt. Der entscheidende Fehler auch des heutigen Papiergeldes ist eine parasitäre – der wesentlichen Tauschfunktion widersprechende – Wertaufbewahrungsfunktion, die gänzlich unreflektiert dem Goldgeld der Antike nachgeäfft wurde. Erst dadurch erhält auch das Papiergeld seine erpresserische Eigenschaft als Zinsgeld, welches die Gesellschaft – sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten – in Zinsverlierer (Proletariat) und Zinsgewinner (Dekadenz) aufspaltet, bis der nächste Krieg unvermeidlich wird.

    Wenn im Folgenden von "Rentnern" die Rede ist, so sind damit Zinsrentner (Kapitalisten) gemeint, die auf Kosten der Mehrarbeit anderer existieren, und nicht etwa Altersrentner, die eine Versicherungsleistung beziehen, für die sie zuvor selbst gearbeitet haben.

    Allein die Notwendigkeit dieser kurzen Einwandvorwegbehandlung beweist die grenzenlose Unwissenheit - insbesondere der Politiker und so genannter Wirtschaftsexperten - der halbwegs zivilisierten Menschheit des 21. Jahrhunderts gegenüber der grundlegendsten zwischenmenschlichen Beziehung, dem Geld:

    http://www.swupload.com//data/Krieg_SG.pdf

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