Der in den Krieg will ziehen
um 1530.
Der in den Krieg will ziehen,
der soll gerüstet sein,
was soll er mit ihm führen?
Ein schönes Fräuwelein,
ein langen Spieß, ein kurzen Degn,
ein Herren wölln wir suchen,
der uns Geld und Bscheid soll gebn.
Und geit er uns dann kein Gelde,
leit uns nit viel daran,
so laufen wir durch die Wälde
kein Hunger fasst uns nit an,
der Hühner der Gäns haben wir so viel,
das Wasser aus dem Brunnen
trinkt der Landsknecht wann er will.
Und wird mir dann geschossen
ein Flügel von meinem Leib,
so darf ichs niemand klagen,
es schadet mir nit ein Meit,
und nit ein Kreuzer an meinem Leib,
das Geld wölln wir verdämmen,
das der Schweitzer vom Händschuh geit.
Und wird mir dann geschossen,
ein Schenkel von meinem Leib,
So tu ichs nachher kriechen,
es schadet mir nit ein Meit.
Ein hülzen Stecken ist mir gerecht,
noch eh ds Jahr herubekumt
geb´ ichs ein Spittelknecht.
Ei wird ichs dann erschossen,
erschossen auf breiter Heid.
So trägt nam mich auf langen Spießen
ein Grab ist mir bereit.
So schlägt man mir den Pummerlein pum,
der ist mir neunmal lieber
als aller Pfaffen Gebrumm.
Eine Liedergänzung aus dem 17. Jhrdt. das jetzig noch Gültigkeit hat:
AntwortenLöschen1. Wer jetzig Zeiten leben will,
muß han ein tapfres Herze,
Es hat der argen Feind' so viel,
bereiten ihm groß' Schmerze
Da heißt es stehn ganz unverzagt
in seiner blanken Wehre,
Daß sich der Feind nicht an uns wagt,
es geht um Gut und Ehre.
2. Geld nur regiert die ganze Welt,
dazu verhilft betrügen;
Wer sich sonst noch so redlich hält, muß doch bald unterliegen. Rechtschaffen hin, rechtschaffen her, das sind nur alte Geigen; Betrug, Gewalt und List vielmehr, klag du, man wird dir's zeigen.
3. Doch wie's auch kommt, das arge Spiel,
behalt ein tapfres Herze;
Und sind der Feind' auch noch so viel,
Verzage nicht im Schmerze.
Steh gottgetreulich, unverzagt
in deiner blanken Wehre;
Wenn sich der Feind auch an uns wagt,
es geht um Gut und Ehre!
Grins. ;)
AntwortenLöschen