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Dienstag, 18. Januar 2011

Rauchen und Statistik

"Rauchen ist der Hauptgrund dafür, dass Männer im Schnitt früher sterben als Frauen. Zu bis zu 60 Prozent ist der unterschiedliche hohe Zigarettenkonsum für die kürzere Lebensspanne verantwortlich."

(Focus: Rauchen - Warum Männer früher sterben)
Seltsam ist, dass die wirklich meisten "wissenschaftlichen Studien" genau das herausfinden, was die Paradigmen des Zeitgeistes herbeten.

Dass starkes Rauchen Einfluss auf die Gesundheit hat, kann man nicht bestreiten, nur dürften die wesentlichen Ursachen für die unterschiedliche Lebenserwartung beider Geschlechter woanders liegen. Dass zum Beispiel Männer immer noch die gefährlicheren Berufe ausüben und in Afghanistan – wieder nur als Beispiel – bisher nur junge Männer starben, wird statistisch gesehen wesentlich höher zu Buche schlagen, als Greise, die ihr ganzes Leben lang geraucht haben und mit 75 an Lungenkrebs sterben.

Eine unterschiedliche Lebenserwartung beider Geschlechter ist schon vor der Einführung des Tabaks aus der Neuen Welt aktenkundig. Die Lebenserwartung von Frauen war in der Antike geringer als die von Männern. Ein offensichtlicher Hauptgrund für diese Tatsache waren häufigere Schwangerschaften und die damit verbundenen Komplikationen. Oft starben Frauen im sogenannten Wochenbett an den der Folgen einer Geburt.

Hier hat die moderne Medizin Erstaunliches geleistet, denn die Frauensterblichkeit, wie auch die Kindersterblichkeit ist erst in der neueren Neuzeit erheblich gesunken. Dass dies sich signifikant auf die durchschnittliche statistische Lebenserwartung des weiblichen Geschlechtes auswirkt, dürfte auch Nichtstatistikern klar sein.

Und vielleicht hängt die Umkehrung der durchschnittlichen Lebenserwartung auch damit zusammen, dass es zwar Frauenärzte, aber keine „Männerärzte“ gibt, die sich der spezifisch männlichen Gesundheitsprobleme annehmen. Die „Frauenheilkunde“ ist allerdings keine Erfindung des Feminismus, sondern auch die gab es schon antiken Griechenland.

Ich halte von "Studien" nichts, die genau das Ergebnis liefern, welche ihre ideologisch vorbelasteten Auftraggeber erwarten. Ob die WHO-Daten bei der Fülle an möglichen anderen Parametern tatsächlich belastbar ist, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

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