Seiten

Montag, 14. März 2011

Acht Wasserstoffbomben

Ein Erdbeben der Stärke 9 entspricht der Freisetzung von 474 Megatonnen TNT1. Das entspricht ungefähr dem Energieäquivalent, die beim Beben (8,9) vor Japans Küsten freisetzt wurde. Zum Vergleich: Die größte jemals gezündete Wasserstoffbombe wurde am 30. Oktober 1961 um 11:32 Uhr Moskauer Zeit über dem Testgelände in der Mitjuschikabucht auf der Insel Nowaja Semlja gezündet und setzte ein Energieäquivalent von „nur“ 57 Megatonnen TNT frei2. Eine einzige Bombe dieser Art könnte den Großraum Paris ähnlich stark zerstören, wir das Stadtzentrum von Hiroshima durch „Little Boy“ die „nur“ eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen TNT entwickelte.

Bild 1: Zerstörungsradius einer Zar-Bombe

Nicht die gesamte Energiemenge des Erdbebens wird Japan getroffen haben, aber ein sehr großer Teil davon entlud sich auch im anschließenden Tsunami.

Die Gefahr einer Kernexplosion besteht bei den japanischen Kernkraftwerken, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht. Die Kernschmelze, wie in Tschernobyl, ist ein langsam ablaufender Prozess, bei man den Austritt von Radioaktivität in die Umwelt vermeiden muss, da sonst radioaktiv verseuchte Gebiete entstünden, die über Jahre unbewohnbar blieben. Im dicht besiedelten Japan müsste man vermutlich mehrere Hunderttausend Menschen dauerhaft umsiedeln.

___
(1)Richter magnitude scale
(2) Zar-Bombe

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen