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Donnerstag, 23. Februar 2012

Laden und schießen

"Der „Bachelor“ ist nicht mehr als Fleischbeschau mit Geigenuntermalung – und erfreut sich großer Beliebtheit. Das zeigt: Feminismus ist nicht mehrheitsfähig, die breite Masse will klare Rollenverteilungen.1"

Als ob das vom Willen einer verbiesterten Jungfer abhinge, die deshalb eine Liebesbeziehung zu ihrem Dildo unterhält, weil sie Männer hasst. Die Natur lässt sich nicht dauerhaft verbiegen; eine biologische Ohrfeige, die jedem Ideologen irgendwann erteilt wird. Ich habe wirklich die Schnauze gestrichen voll, von diesen Oberlehrern und Volkspädagogen, die uns als Laborratten für ihre kruden Weltsichten missbrauchen.

Als die Mauer fiel, hatte ich ernsthaft gehofft, dass das herumexperimentieren an der menschlichen Natur endlich und ein für alle Mal ein Ende fände. Was für ein grandioser Irrtum. Das Umerziehungsprogramm der SED war nachgerade menschenfreundlich, gemessen an dem, was uns im Menschpark BRD erwartete, in dem ideologische Blockwarte‚ wie Alice Schwarzer das Kommando führen.

Die deutsche Gesellschaft ist so gründlich missformt, die deutsche Seele so gründlich missbraucht und vergewaltigt, das sie zu nichts mehr anderen zu gebrauchen ist, als still vor sich dahin zu vegetieren, den Volkstod apathisch zu erwartend. Es gibt welche, die ihn herbeisehnen. Ich verstehe das. Wem das Rückgrat duzendfach gebrochen wurde, der hat nicht mehr die Kraft, um Typen wie Merkel, Schwarzer, von der Leyen und andere Hassgestalten aus dem Wachsfigurenkabinett der Madam Tussauds mit einen kräftigen Arschtritt dorthin zu befördern, wo sie sich höchstens selber schaden können: Auf den Mond, besser in die Gosse – dort wo sich Ratten und Schmeißfliegen tummeln.

Das mag ein Hasskommentar sein, aber das es einer RTL-Sendung wie‚ Bachelor‘ bedarf, um einen Alexander Kissler, zu der Erkenntnis zu bringen, „Feminismus war gestern“, kann einen die Wuttränen in die Augen treiben. Mein Gott, du Arsch: Dazu brauche ich kein Fernsehen, nur Logik.

Hass befreit. Ich habe Hass gelernt. In der DDR hat man schon Jungpionieren beigebracht, dass es Menschen gäbe, die man einfach hassen muss. Ich weiß nicht mehr genau, wem ich damals hassen sollte. Dafür weiß ich es heute umso besser. Hass ist nichts, für das man sich schämen muss. Hass ist keine Aktion, sondern Reaktion - auf erlittene Verletzungen, auf erduldete Unterdrückung und andauernde Demütigung. Jawohl, ich hasse. Der hat sich mikrometerweise aufgestaut.

Man muss hassen, um die loszuwerden, die aussaugen und ausbeuten. Kein Mensch kann Blutegel auf Dauer ertragen. Hass mag blindwütig sein, aber er ist die letzte Verteidigungslinie für Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben oder die erlittene Unbill rächen wollen.

Ich bin des Redens und des Schreibens müde. Was haben wir zu verlieren? Prostatakrebs oder Altersdemenz? Keine zwanzig Jahre trennen mich vor diesem Schicksal. Ob ich nun aufbegehre oder mich füge. Wir haben eine Welt zu gewinnen. Nicht mehr für uns. Wohl aber für die Kinder und Enkel.

Laden und schießen. Ich will euch den Hass wieder lehren.


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(1) Der „Bachelor“ und seine Frauen: Feminismus war gestern!; FOCUS Online

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