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Montag, 13. Februar 2012

Nichts ist vergeben und nichts vergessen

Am heutigen Tag wird dieser Staat und seine antifaschistischen Lemminge, selbst unfähig oder unwillig der erlittenen Unbill zu gedenken, alles daran setzten die Trauer um die Bombenopfer vom 13. Februar 1945 in Dresden zu verhindern.

Selbst die Kommunisten in der DDR haben an diesen Tag der Opfer gedacht – und den amerikanischen Imperialismus angeklagt. Anklagen in die andere Himmelsrichtung waren freilich unerwünscht. Aber immerhin, man hat das Gedenken wachgehalten und die Überlebenden zu Wort kommen lassen.

Das, was am 13. Februar 1945 über Dresden hereinbrach war keine zwangsläufige Folge vorhergegangener Aggressionen, kein Naturereignis, sondern Menschenwerk. Das von Verbrechern. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt längst besiegt und es gab keine Notwenigkeit für diese Art Terror, wenn sie überhaupt je bestanden hat. Der Bombenkrieg richtete sich nicht gegen militärische Ziele, er war von Anfang an als Terrorwaffe gegen Zivilisten geplant und ausgeführt. Wenn das keine Barbarei ist, wo beginnt sie dann?

Es gibt kein einziges Verbrechen, das eigene Verbrechen zu rechtfertigen vermag. Wer das tut, und das tut man heute ständig, der beweist keine moralische Überlegenheit, der steht moralisch auf einer Stufe mit jenen angeblichen Bestien, die er zu bekämpfen vorgibt und das einzige Recht, auf was er sich berufen kann, ist das Recht des Siegers.

Solche Siege sind nicht ehrenvoll, sondern schändlich. Das ist kein Tag des Ruhms, sondern ein Tag der Schande. Man drischt auf einen wehrlosen, schon am Boden liegenden Feind, mit besinnungsloser Brutalität ein. Jeder Kneipenschläger hat mehr moralischen Anstand als solche Sieger.

Das schiere Unmaß der Nachkriegspropaganda, deren Zeuge wir heute wieder in Dresden werden, zeugt von einem schlechten Gewissen. Je größer die verübten Verbrechen, desto größer die propagandistischen Anstrengungen, die Opfer ins Unrecht zu setzen. Das war kein Angriff auf die Wehrmacht oder die SS. Hitler war längst besiegt. Das war ein Angriff auf die Deutschen und ihre Jahrtausendkultur. Sie wurde an diesem Tage ausgelöscht.

Man hätte Deutschland besiegen können, ohne es zu vernichten. Es ist dieser Vernichtungswille, den ich weder vergeben, noch vergessen kann.

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