Seiten

Dienstag, 29. Mai 2012

Wenn Demokraten demonstrieren

"In Ägypten wächst nach Bekanntgabe der Ergebnisse der ersten Runde zur Präsidentschaftswahl die Wut: Tausende versammelten sich auf Kairos Tahrir-Platz, das Hauptquartier des Kandidaten Schafik wurde angegriffen. Auch in anderen Städten gab es Proteste"1
Typisch für Demokraten westlicher Prägung ist die Nichtakzeptanz von Wahlergebnissen, sofern sie nicht ihren Erwartungen entsprechen. Das Wahlergebnis in Ägypten war vorhersehbar, weil ein großer Teil der Bevölkerung auf dem Lande lebt und islamisch wählt. Zudem ist das Militär der größte Arbeitgeber des Landes, ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung ist direkt von ihm abhängig.

Hier demostriert, wie schon in anderen arabischen Ländern, jener Teil der urbanen Mittelschicht, die zu einem gewissen Wohlstand gekommen sind und nun eine Beteiligung an der politischen Macht einfordern. Da diese Schicht klein ist, wird die Machtergreifung auf demokratischen Wege nicht gehen.

Eine zentrale Rolle bei der ideologischen Wühlarbeit spielen die sogenannten NGO, die im Auftrag Washingtons politische Veränderungen im arabischen Raum vorantreiben sollen. Nicht umsonst hat Hillary Clinton gedroht dem ägyptischen Militär die Hilfe, immerhin 1,3 Milliarde Dollar jährlich, zu streichen, wenn sie Arbeit dieser Organisationen weiter behinderten.2
___
(1) Ägypter protestieren gegen Wahlausgang auf Tahrir-Platz in Kairo; SPIEGEL ONLINE
(2) Clinton: US-Militärhilfe für Ägypten auch ohne Demokratie; Die Presse

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen