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Mittwoch, 12. September 2012

Furor im Orient: Sie ernten, was sie säten

"In Libyen und Ägypten sind am Dienstag Proteste gegen einen mutmasslich islamfeindlichen Film eskaliert. Demonstranten stürmten das US-Konsulat in Benghasi und erschossen nach Angaben aus libyschen Sicherheitskreisen einen Amerikaner."(1)
Sie ernten, was sie säten: Der „arabische Frühling“ frisst seine Kinder. Waren es nicht die NGO‘en im Solde des State Departments und des internationalen Finanzkapitals in Gestalt eines Georg Soros, die den Aufstand gegen die säkularen Regimes in Nahen Osten losgetreten haben? In der Hoffnung, es setzen sich dort jene urbanen Kräfte durch, die von der amerikanischen Lebensweise fasziniert sind und nichts lieber tun, als einen Burger mit einem Glas Cola zu verspeisen? Ich habe die Euphorie von Tante Clinton über ihre "Facebook"-Revolution noch im Ohr.

Im Orient liegt die durchschnittliche Analphabeten-Quote bei rund 50 Prozent. Da ist es vermessen anzunehmen, dass ausgerechnet jene dünne Schicht, die in den säkularisierten Diktaturen zu Reichtum gekommen sind, einen nennenswerten politischen Einfluss erlangt, klaffen doch die Lebenswelten der Stadt- und Landbevölkerung tiefer auseinander, als dies im Westen der Fall ist. Im besten Fall entsteht, in Ermanglung weltlicher Rechtstraditionen, eine Theokratie, im schlimmsten Fall droht ein erbitterter Bürgerkrieg. Die USA und ihre kapitalen Gönner werden von beiden Entwicklungen nicht profitieren.

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(1) Angriffe auf US-Konsulate in Libyen und Ägypten; 12.09.2012

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