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Mittwoch, 13. Februar 2013

Der Dingestag und die Vehme

Der Dingestag war zwar gestern, ich hab's allerdings erst heute Nacht gelesen:


Wobei es konsequenterweise "Thingstag" heißen müsste, der Tag also, an dem die Germanen Thing hielten, mithin auch zu Gericht saßen, um Streit zu schlichten. Die Zuordnung zum "Die Marties", den Kriegsgott Mars, trifft nur auf die rechtsrheinischen Gebiete zu, denn Mars war der römische Kriegsgott und der spielte in der germanischen Mythologie keine Rolle.

Interessant auch der Ursprung der Fehme:


Ein Instrument Karl des Großen und seiner diversen Nachfolger zur Sicherung neu erworbener Eroberungen, insbesondere der Sachsen, die nur sehr widerwillig das Christentum annahmen. Ursprünglicher Gegenstand der "Vehme" waren die sogenannten "unablöslichen Verbrechen": wie Ketzerei, Zauberei und Kirchenraub. Die Fehme war also ein Religionsgericht zur Durchsetzung des christlichen Glaubens. Die Ausweitung der Zuständigkeit von Fehmegerichten auf gewöhnliche Kriminaldelikte kam erst in der frühen Neuzeit, ab 1500, auf.
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Die Zitate stammen aus "Das Vehmgericht des Mittelalters" von Karl Hütter; Köhler; Leipzig; 1793.

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