Seiten

Dienstag, 15. November 2011

Modernes Gesocks

"Der Verfassungsschützer, der sich am Tatort eines Mordes der Neonazi-Terrorgruppe befand, hegte wohl rechtes Gedankengut. Er war unter dem Spitznamen „kleiner Adolf“ bekannt. In seiner Wohnung wurden Waffen und Auszüge aus Hitlers „Mein Kampf“ gefunden."

Nur Auszüge aus Hitlers 'Mein Kampf'? Auf meiner Festplatte findet man das vollständige Buch als PDF. Ich habe es sogar gelesen. Wie andere Literatur aus der inkriminierten Zeit. Allerdings bin ich darüber nicht zum Nazi geworden, denn die waren und sind so tief im Zeitgeist verhaftet, dass es mich vor den Braunen genauso graut, wie vor den Roten und anderem modernen Gesocks, welches den Zeitgeist schwängert.

Es gibt aus dieser Zeit auch recht wertvolle Gedanken, wie die 'Marburger Rede' des Franz von Papen beweist. Den Redenschreiber, Edgar Jung, haben die Nazis auf Geheiß von Hitler, ein paar Tage später erschossen. In der 'Nacht der langen Messer'2 hat sich die NSDAP ihres konservativ-monarchistischen Flügels entledigt. Was übrig blieb waren Quasimarxisten im verbrämt nationalen Gewand. Nicht umsonst wechselten ganze Kreisverbände der KPD hernach ihre Farben und versammelten sich unter dem Hakenkreuzbanner.
___
(1) Verdächtiger Verfassungsschützer: Spitzname „kleiner Adolf“; FAZ
(2) Gemeint ist der sogenannte "Röhm-Putsch". Interessanterweise hat die 'Moderne' die Nazi-Quasilogie kritiklos übernommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen