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Sonntag, 11. März 2012

Die verlorene Ehre des Christian Wulff

"Erschöpft, abgemagert, angespannt: Ex-Bundespräsident Christian Wulff soll sich einem Zeitungsbericht zufolge zur Erholung in ein Kloster zurückgezogen haben. Der Katholik nutzt den Aufenthalt demnach auch für einen ausgedehnten Gesundheitscheck."
Wer behauptet, das Ehre eine Sekundärtugend wäre, der kann an Christian Wulff studieren, wie sehr verlorene Ehre an körperlicher Gesundheit kratzt.

Nein, ich habe kein Mitleid. Noch vor sechzig Jahren hätte man Wulff eine P38 auf den Schreibtisch gelegt, um seine und die Ehre seiner Familie zu retten.

Gut, Wulff ist Katholik. Selbstmord ist für ihn keine Option. Sein Rückzug ins Kloster ehrenwert. Ob er dort wiederfindet, was er verloren hat, bezweifle ich. Außer er wird Mönch.

Wer glaubt das Ehre ein überkommenes Relikt wäre, der blicke in das Gesicht unseres Ex-Präsidenten, einem Menschen, der seine Ehre verloren hat, um die Relevanz der Ehre zu begreifen. Das Weib mag ohne Ehre auskommen, der Mann ist ohne sie nichts.
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(1) Erholungsaufenthalt: Wulff gönnt sich Ruhe im Kloster; SPIEGEL ONLINE

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