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Dienstag, 28. August 2012

Politik ist kein Schicksal

"Konflikte sind jedoch in gegenseitigem Respekt zu debattieren und zu lösen. Und zur Lösung gehört, sich darüber klar zu werden, dass unser Land inzwischen ein Einwanderungsland geworden ist, dass wir uns aber über das Maß und die Bedingungen der Zuwanderung verständigen und einigen können und müssen.(1) "
Das Deutschland ein Einwanderungsland sei, blieb in der Rezeption der Rede, quer durch Medien und einschlägige Blogs, unwidersprochen, so, als brauchte man sich nicht mehr darüber zu verständigen, dass die Einwanderung die Gebärmutter deutscher Frauen ersetzen soll, die sich lieber als Lohnsklaven verdingen sollen, denn Mutterfreuden zu frönen.

Mehr noch, Gauck benannte die Konfliktquelle als Voraussetzung für die Lösung sich daraus ergebender Kalamitäten. Schließlich ist der Supergau eines Atomkraftwerkes ja auch erst die Voraussetzung dafür, um der Folgen radioaktiver Verseuchung Herr zu werden. Gaucksche Logik; niemand merkt’s.

Die Massenzuwanderung ist die Ursache dieser Übel und sie ist nicht gottgegeben schicksalhaft. In der prämerkelschen CDU, war obiger Satz in dieser Partei noch stiller Konsens, hatte doch ein Parteigrande die eingängige Losung ausgegeben, die verkürzt zwar, nichtsdestotrotz den Nagel auf den Kopf getroffen hat: „Kinder statt Inder“. Wenn es eines Beweises für die von Merkel postulierte Erderwärmung gibt, dann ist es die atemberaubende Schnelligkeit mit der die einst „unveräußerlichen“ Werte und Überzeugungen der ehemals Konservativen verdunsten.

Deutschland war, von unbedeutenden Episoden abgesehen, nie Zuwanderungsland; das dies heute anders ist, verdanken wir politischen Eliten, die willens scheinen, Deutschland im multiethnischen Vielvölkergemisch Europas aufzulösen, wie ein Schluck weißer Kaffeesahne in einer schwarzen Kaffeetasse. Was dabei herauskommt ist ein braunes Gesöff; wenn man nicht die Wirkung mit der Ursache vertauscht und die braune Farbe zur unerwünschten Begleiterscheinung dieses Verdünnungsprozesses erklärt. Die dümmste Frage dabei ist, wie bunter Kaffee schmeckt.

Völker verhalten sich wie Dispersionen; sie vermischen sich kaum und reagieren nicht, solange niemand ein Streichholz in ihrer Nähe entzündet. Wär’s anders, bräuchten wir keine Truppen auf dem Balkan und hätte sich die Bevölkerung der USA längst ethnisch homogen gefickt.

Der Mensch ist ein territoriales Wesen, das im Laufe der Evolution vor allem eine Erfahrung gemacht hat: Alles Fremde hat zuerst versucht ihn umzubringen. Dass die Völker selbst in Einwanderungsländern in ihren eigenen Gettos leben, ist Folge dieser, noch heute gültigen, Erfahrung. Sie ist nicht ferner Nachhall archaischer Zeiten, sondern aktuelles Erlebnis im Dschungel der Großstadt.

Wer zusammenhalten will, was nicht zusammengehört, braucht Repression; in Deutschland nennt man es neuerdings Antifaschismus, der sich gegen alle richtet, die es wagen, wie ein Lachs zum Laichplatz zu schwimmen. Jeder der gegen den Mainstream schwimmt, muss ein Nazi sein. Zumindest macht er sich als solcher verdächtig. Wie der Mob in Lichtenhagen, damals vor zwanzig Jahren.

Dabei war die unappetitliche Revolte nur Wirkung, nicht Ursache; wobei Herr Gauck und Gesinnungsgenossen nicht die Ursachen beseitigen wollen, nur die Wirkungen zu zivilisieren wünschen. Mit guten Worten, wenn möglich, mit blanker Gewalt wenn nötig. Gaucks rhetorische Anleihen bei der staatlich alimentierten Antifa, kommen nicht von ungefähr, sie sind eine schlecht verhüllte Drohung an sein eigenes Volk, nicht aufzumucken, sondern sich in das von der Obrigkeit vorbestimmte Schicksal zu fügen.

Einwanderung ist Politik und Politik lässt sich ändern. Sie ist kein Schicksal, sondern Wille. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Man muss nur anders wollen; willens sein, die Ursachen zu beseitigen und nicht wie ein Quacksalber in alten Wunden herumzustochern, damit sie weitereitern, statt endlich zu verheilen.

Ich halte die Masseneinwanderung für einen tödlichen Fehler und ich werde nicht müde das jeden zu sagen, der es zu hören wünscht. Nicht weil ich recht haben will, sondern das Recht habe, es zu sagen. Wann immer und wie oft ich es will.

Eines habe ich aus dem Untergang der DDR gelernt, wer sich dem scheinbar unvermeidlichen Schicksal beugt, der verschwendet sein Leben an Umstände, die ihn bestimmen, statt dass er die Umstände selber macht, unter denen er zu leben wünscht. Die BRD ist heute ein genau solcher Obrigkeitsstaat, wie es die DDR anno dazumal war. Dass die heute entscheidenden Protagonisten im „real existierenden Sozialismus“ sozialisiert wurden, ist kein Zufall. Seit einundzwanzig Jahren bin ich auf der Suche nach der versprochenen Freiheit, nur um heute festzustellen, dass ich wieder einmal im Kreis gelaufen bin.

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(1)  Joachim Gaucks Rede zum 20. Jahrestag in Rostock-Lichtenhagen

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