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Mittwoch, 15. Mai 2013

Frauen sind Mörder

In einem Land, indem man Soldaten ungestraft als Mörder bezeichnen darf, obwohl die Masse derselben noch nie einen scharfen Schuss auf einen anderen Menschen abgegeben, geschweige getötet hat, sollte die obige, zugegeben provokante, Überschrift im Kontext staatlich tolerierter Massenabtreibungen kein Problem sein. Denn im Unterschied zu Soldaten töten Frauen Föten mehr als 100.000-mal im Jahr, obwohl diese besonders wehr- und schutzlos sind. Sie können, im Gegensatz zu Soldaten, nicht einmal zurückschießen, wenn man ihnen nach dem Leben trachtet. Davon können selbst die sophistischen Haarspaltereien um die Frage, wann Leben beginnt, nicht wirklich ablenken.

Der nun verurteilte Abtreibungsarzt ist ein Monster, dem der Satan mit Sicherheit einen besonders warmen Platz im neunten Höllenkreis reserviert hat.

Indes, das Treiben von Abtreibungsärzten darf man kritisieren. Verdrängt wird, dass ohne die Zustimmung, nein, das Wollen der Frauen es schlicht keine Abtreibung und keine Ärzte gäbe, die ihren Hippokratischen Eid verraten könnten.

Es sind die Frauen, welche die Entscheidung treffen, nicht die Ärzte und genau deshalb gehören sie angeklagt - zumindest in den Fällen, in denen der Schlächter von Philadelphia nun schuldig gesprochen wurde.

Denn sieht man den immer wieder bemühten Fällen der Risikoschwangerschaft und der Vergewaltigung ab, deren Anteil sich im Promillebereich bewegt, sind die Beweggründe für die Abtreibung nur schwer nachzuvollziehen und noch schwerer zu rechtfertigen.

Den meisten Frauen - und hier spreche ich aus persönlicher Erfahrung - nehme ich die oft kolportierten Gewissensqualen schlicht und ergreifend nicht ab. Profane Gründe überwiegen und genau hier wird das Mordmerkmal juristisch relevant. Hier wird ein vorsätzlicher Tötungswille manifest, der den männlichen Furor um ein vielfaches übersteigt.

Wenn Abtreibung Mord ist, sind Frauen Mörder.

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(1) Abtreibung und evangelischer Kirchentag: Ein Erlebnisbericht.

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