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Freitag, 3. Mai 2013

Vom Einsperren und Ausgrenzen

"Täglich werden Journalisten und Blogger angegriffen und eingeschüchtert, um Information zu begrenzen und Medien gleichzuschalten. Die Reporter ohne Grenzen zeigen, wo freie Meinung gefährlich ist."
Typisches Röntgenbild
eines Journalisten
Ob nun Meinung staatlich sanktioniert wird oder man fürchten muss, einer gesellschaftlichen Ächtung anheimzufallen, weil man die Regeln der "Politische Korrektheit" übertritt und dadurch seine soziale Existenz in Gefahr bringt, macht für die Betroffenen kaum einen Unterschied. Hierzulande sperrt man nicht ein, sondern grenzt aus. Was aufs selbe herauskommt, wenn Arbeitgeber, Vermieter und Geschäftspartner über die "Verfehlungen" des Dissidenten "aufgeklärt" werden. Anonym versteht sich, aber nachdrücklich.

Neben der Schere im Kopf, lässt sich die Temperatur des gesellschaftlichen Klimas kaum seriös messen, schon gar nicht mit den Kriterien, die in besagter Studie angelegt werden und die eindeutig den Wertekanon jener 1000 Reichen zur Grundlage haben, die es sich leisten können, über Massenmedien Menschen zu manipulieren.

Der Selbstbetrug der Journaille wird schon am Umgang mit den Meinungen der Leser im den Kommentarbereichen hiesiger Medien deutlich: Es werden längst nicht mehr grobe Beleidigungen oder eindeutig rechtsradikale Ansichten in das virtuelle Nirwana geschickt; selbst harmlose Sätze wie "Ich bin nicht schwul und das ist gut so.", finden in den Augen sogenannter Moderatoren längst keine Gnade mehr. Noch wird das nicht flächendeckend denunziert, aber viel fehlt hierzu nicht mehr. Die gesellschaftliche Hemmschwelle zur aktiven Unterdrückung abweichender Meinungen ist in den letzten Jahren drastisch gesunken.

Ein ähnlicher Kommentar zum verlinkten Artikel und der Satz vom „nicht Schwul sein“ in einem anderen Text, wurde im Kommentarbereich der WELT vom Autor zwar gepostet, aber nicht veröffentlicht. Pressefreiheit, BRD, 2013.


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(1) Journalismus : Wo das Recht auf Pressefreiheit nichts mehr zählt; DIE WELT:

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