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Sonntag, 26. Mai 2013

Marsch auf Paris

In Paris tobt gerade der Bär. Laut Tagesschau demonstrieren 10.000 Franzosen gegen die Homoehe. Die Bilder strafen die Redakteure Lügen. Wer das Geschehen auf Twitter verfolgt, kommt gar mit dem Lesen und schauen nicht hinterher. Während ich diesen Absatz schreibe, haben sich mehr als 100 Tweets in der Que gestaut.



Trotzdem. Oder gerade deswegen, bleibe ich skeptisch:

Demonstrationen sind mir höchst suspekt. Wäre ich Innenminister, würde ich jede Ansammlung von mehr als drei Personen, Familien ausgenommen, verbieten. Vom Gefühl her bin ich der geborene Konterrevolutionär, Jakobiner aller Couleur sind mir ein Graus. Wenn schon Umsturz, dann durch einen geordneten Putsch disziplinierter Männer, statt wüster Revolution, in der barbusige Frauen auf Barrikaden steigen.

Insofern sehe ich das, was in Paris gegenwärtig vorgeht, mit äußerst gemischten Gefühlen, wiewohl ich die Ziele natürlich vorbehaltlos teile.

Allerdings misstraue ich den Plebs, weil ich den Eindruck nicht loswerde, es hätte auch ein beliebiges anderes Thema sein können, welches die Proteste befeuert. Die Jakobiner gehen, so mein Eindruck, auf die Straße, weil sie mit den herrschenden Verhältnissen und weniger mit der Homoehe unzufrieden sind. Dass sich dieser Protest gerade an diesen Themen festmacht ist, so gesehen, vielleicht ein historischer Zufall.

Es verhält sich mit Revolutionen so, wie mit Kriegen: Ist der erste Schuss gefallen, erinnert sich niemand an den Anlass, der zum Kampf führte.

Siehe: La Manif Pour Tous

2 Kommentare:

  1. Bei der Verbotspraxis haben es aber auch Junggesellenabschiede schwer ... ;-)

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    1. Ja ja. Besonders die würde verbieten, weil dort, ich weiß es aus eigener Erfahrung, die Dummheit besonders fröhliche Urständ feiert.

      Na gut, aber zumindest die Beweisfotos gehören eingezogen und verbrannt. Sonst wird man von kriminellen Familienmitgliedern lebenslänglich damit erpresst. ;)

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