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Montag, 2. Juli 2012

Bildersturm und Heuchelei

"Tragisch" nennen UN-Kulturschützer die Nachrichten von den Zerstörungen im Weltkulturerbe Timbuktu. Was aber hatten sie denn von Fundamentalisten erwartet, die in Mali einen Staat errichten?"
Sicher, die dort Gräber im Namen Gottes den Erdboden gleichmachen sind Barbaren. Aber das wusste man vorher.

Die Methode ist nicht neu, erstmals schriftlich überliefert bei der gewaltsamen Christianisierung Europas. Es war im Fränkischen, in dem Bonifatius die Donar-Eiche fällte und im Sächsischen, wo die ersten Christen Heilige Heine schleiften, um auf deren Fundamenten ihre Kirchen zu errichten.

Es waren die christlichen Reformatoren, die um 1500 im Zuge des Bildersturms Kunstwerke unwiederbringlich zerstörten und die spanischen Konquistadoren, die südamerikanische Kulturen so gründlich auslöschten, das heute nur wenige Überreste zu bestaunen sind. In Nordamerika hat man die indianischen Kulturen nahezu ausgerottet.

Mehr noch: Man betrauert lautstark die Vernichtung toter Kulturzeugnisse und geht gleichzeitig daran, die Eigenheiten lebender Kulturen nachhaltig auszulöschen, indem man diesen einen westlichen Wertekanon wie Kondom überzieht, welche die Lebensweise solcher Gemeinschaften nachhaltig entwurzelt. Die Eskimos haben der unwirtlichen Natur über tausend Jahre erfolgreich getrotzt, nur um heute mehrheitlich ihr tristes Dasein am Sozialhilfetopf zu fristen. Ein Beispiel, von vielen.

Der sogenannte Westen hat stets und ständig fremde Kulturen zerstört, er tut das heute noch. Es ist sogar seine Hauptbeschäftigung. Die USA streben die kulturelle Hegemonie über die Welt an und sie scheren sich einen Dreck um kulturelle Identitäten von Völkern, die sie allenfalls im Museum oder als „Wertanlage“ dulden.

Die Liste der UNESCO liest sich wie eine Inventarliste eroberter, erbeuteter oder geraubter Kunstwerke und Schätze, die sich irgendwann einmal „vermarkten“ lassen oder schon „vermarket“ werden. Beutekunst der UNO und ihrer Hintermänner.

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(1) Timbuktu: Islamistischer Bildersturm offenbart unsere Naivität; WELT ONLINE

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